Freitag, 24. Januar 2014

Rezension "Es wird keine Helden geben" von Anna Seidl


Kurzbeschreibung (Quelle)
Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?

Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt. 

Verlag:  Oetinger
Seiten: 256 Seiten
Buchreihe: nein
ISBN: 978-3-7891-4746-3
Erscheinungstermin: Januar 2014
Preis  € 14,95
Widmung des Buches...
Für meine Eltern. Weil ihr immer an mich geglaubt habt, selbst wenn ich es nicht tat.

Der erste Satz
"Alles wird damit beginnen, dass ich verschlafe."

Cover/Gestaltung
Sehr schlicht gehalten - große rote und schwarze Buchstaben… Zunächst verrät das Buch (von außen betrachtet) eigentlich nichts Konkretes über seinen Inhalt!

Meine Meinung über das Buch
Es fällt mir wirklich schwer, über ein Buch mit solch einem schockierenden Thema ein Urteil abzugeben. Kann man, realistisch betrachtet, sagen, dass es ein absolut faszinierendes, tolles Buch ist, was mich völlig umgehauen hat? Dieses Thema des Amoklaufes in der Schule ist so fesselnd geschildert, dass ich mehrfach das Gefühl hatte, diese Begebenheit hätte sich wirklich so zugetragen?! 

Und wenn man dazu noch bedenkt, dass die Autorin, Anna Seidl, selber erst 1995 geboren wurde, ist es für mich umso erstaunlicher, dass sie in ihrem "zarten Alter" solch ein Buch schreiben konnte - das über so eine packende Intensität verfügt…

Beim Lesen von "Es wird keine Helden geben" markierte ich mir so viele Stellen, um sie nicht zu vergessen, da sie in meinen Augen oftmals eine große Portion Wahrheit beinhalten…Hier nur einige Beispiele dazu:

„Wenn die Stille dir das Leben rettet, definierst du neu, was laut und was leise ist...“

„Die schlechten Erinnerungen an die Vergangenheit schwinden nie ganz. Aber in den glücklichsten Momenten vergessen wir sie....“

Ich muss gestehen, dass ich mehr als einmal Tränen in den Augen hatte, das Buch hat mich wirklich zutiefst bewegt! 

Vor einiger Zeit habe ich bereits "Wir müssen über Kevin reden" gelesen, was sich ebenfalls mit dem Thema eines Amoklaufes in einer Schule auseinandersetzt. Auch dieses Buch hat mich total aufgewühlt, aber auch eine völlig andere Weise, als Anna Seidls Debüt. 

"Es wird keine Helden geben" fühlt sich einfach so "echt" an, so realistisch und wird damit umso schockierender, wenn man bedenkt, dass das tägliche Leben des Amokläufers, Matias Staudt, sicherlich Ähnlichkeiten zu dem einiger Kinder hat, die auch immer wieder als Mobbingopfer mit den Hänseleien der Mitschüler zu kämpfen haben. Natürlich rechtfertigt das in keiner Weise einen Amoklauf, es zeigt nur die Situation auf und erklärt sie ein wenig.

Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen, der in irgendeiner Weise Interesse an diesem Thema bekundet - und sei es nur, um vielleicht erneut sein eigenes Verhalten zu überdenken und neu zu bewerten, denn so habe ich es zumindest erlebt. Auch meine Welt hat sich wieder ein wenig verschoben und ich habe über vieles nachgegrübelt, was ich  eventuell in meinem Umfeld ändern könnte, damit es so etwas wie Matias Staudt nicht unbedingt in der Realität geben wird! Mich hat es sehr zum Nachdenken angeregt und das habe ich als sehr sinnvoll betrachtet und ich wünsche mir, dass es viele ähnlich empfinden, wie ich es getan habe!

Am liebsten würde ich dieses Buch der Direktorin des Gymnasiums meiner Tochter empfehlen, damit sie es als eventuelle Unterrichtslektüre für die Kinder in Betracht ziehen kann….. Kann man das wohl machen??? 

Über die Autorin
Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt. 

Meine Bewertung
Absolute 5 von 5 Punkten… 

6 Kommentare:

  1. Solch ein Buch als Unterrichtslektüre finde ich auch eine sehr gute Idee.
    Da ich dieses Thema sehr bewegend finde, würde ich den Roman gerne noch lesen.
    Die geposteten Zitate sind großartig! Ich setze es gleich auf meine Wunschliste.
    Liebe Grüße :)
    Nora

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  2. Na dann bin ich mal gespannt, wie es Dir gefallen wird. Freue mich, dass Dir die Zitate gefallen, ich hätte noch viel mehr aufschreiben können.. Ich bin auf jeden Fall total hin und weg - wenn man das von einem solchen Thema mal sagen kann….
    Liebe Grüße
    Olivia

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  3. Hallo! Wirklich tolle Rezension!
    Ich habe es auch gelesen und kann mich jetzt nur noch nicht so richtig entscheiden, wie viele Punkte ich vergebe :)
    Alles Liebe,
    Jule ♥

    Würde mich freuen, wenn du auch mal bei mir vorbeischaust:
    http://good-books-never-end.blogspot.de/

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    Antworten
    1. Hallo Jule,
      danke - ich freue mich sehr, dass Dir meine Rezension gefällt. Werde gleich mal bei Dir stöbern….und bin sehr gespannt auf Deine Rezension!
      Liebe Grüße,
      Olivia

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  4. Guten Abend,
    ich habe gerade deinen blog entdeckt ... gefällt mir sehr!! Und deine Rezi macht neugierig auf das Buch :)
    LG
    Nina

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    1. Hi Nina,
      das freut mich doch - und ich werde dann auch direkt mal einen Gegenbesuch bei Dir starten! Das Buch ist auch wirklich außergewöhnlich!
      Liebe Grüße,
      Olivia

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