Donnerstag, 4. September 2014

Zum Glück Pauline von David Foenkinos


Kurzbeschreibung
Dem Helden in David Foenkinos’ neuem Roman ist sofort klar, dass etwas nicht stimmt: rasende, unerklärliche Rückenschmerzen plagen ihn und gehen nicht mehr weg. Es beginnt, begleitet von Ängsten und quälenden Phantasien, die übliche medizinische Ursachenforschung, Notfallklinik, Orthopädie, Röntgenpraxis und immer warten, warten, warten. Aber auch die Kernspintomographie liefert nur nebulöse Resultate und vielleicht hat die seltsame Magnetfeldtherapeutin doch recht, es ist gar nichts Körperliches. Denn unser von Schmerzen heimgesuchter Erzähler mag ein Häuschen in einem Vorort von Paris haben, zwei nette Kinder, eine reizende Frau und einen anständigen Beruf in einem bedeutenden Architekturbüro, aber das ist alles nur Fassade. In der Firma wird er übel gemobbt, Élise, die Frau, will sich scheiden lassen, zu den Kindern hat er den Kontakt verloren und die Eltern haben ihn noch nie gemocht. Zeit, ein paar Knoten aufzulösen. In der Firma fängt unser Held als Erstes an, und zwar durchschlagend. Komisch, sensibel, mit Feingefühl und Ironie erzählt David Foenkinos davon, wie sein Protagonist sein ganzes Leben umkrempeln muss und dabei nicht nur eine neue Existenzgrundlage, sondern auch eine neue Liebe findet.
Verlag: C.H. Beck
Seiten:  411 Seiten 
Buchreihe: nein
Erscheinungstermin: 2013
Preis  € 13,99 (eBook)
Widmung des Buches...
Keine entdeckt…..

Der erste Satz
"Man spürt gleich, wenn so etwas anfängt."

Cover/Gestaltung
Eine schöne ansprechende Gestaltung mit guter Farbauswahl - die man (leider) auf meinem Reader nicht sehen kann… Das Bild der Frau, die (nachdenklich) an einer Theke sitzt, spiegelt gut die Stimmung in diesem Buch wieder.

Meine Meinung über das Buch
Was soll ich sagen? Zunächst war ich absolut begeistert von der Geschichte, die sich um den Protagonisten herum rankt. Eine absolut treffende, wunderbar ausgesuchte Wortwahl, die mich durch die häufige Ironie ungemein anspricht.

Von den Formulierungen her kann ich mir kaum etwas besseres wünschen.

"Mal ehrlich, was gefällt dir an ihm?"
"Die Art, wie er von meinen Backenzähnen spricht…".

"Was mich betrifft, so kann ich im Flugzeug nicht schlafen. Ich brauche zum Schlafen ein Bett. Aber ich finde es faszinierend, dass es Leute gibt, die im Sitzen schlafen können. Mir erscheint das so abwegig wie im Liegen gehen."

"Zu der Angst vor dem Untersuchungsergebnis gesellte sich die Angst, ein schlechter Patient zu sein. Kranke wollen immer beweisen, dass sie gute Kranke sind." 

Doch leider wurde das hohe Niveau des Anfangs in meinen Augen nicht dauerhaft gehalten. Die Geschichte wies in der Hälfte des Buches einige Längen auf, irgendwann stellte ich mir die Frage, wer denn nun eigentlich diese Pauline sei, die im Titel genannt ist. Denn lange Zeit war sie (namentlich) überhaupt nicht präsent.

Zwar entwickelte sich die Geschichte um den armen, von Rückenschmerzen geplagten Protagonisten auf Dauer auf ganz interessante Weise - auch die Charaktere in seinem Umfeld sind wirklich ansprechend - aber ich wartete nur darauf, dass, nachdem der Start so gut  geglückt war, es fast zwangsläufig zu einem Tiefpunkt kommen musste. 

Man hätte die Geschichte gut um 50 - 100 Seiten kürzen können, dann wäre sie sicherlich teilweise nicht ganz so langatmig erschienen. 

Doch trotz allem mag ich die Schreibweise dieses Autors, David Foenkinos, sehr. Seine Formulierungen überzeugen mich immer wieder und die gute Mischung aus Ironie und Feingefühl lässt mich nun weiter darüber nachdenken, doch noch ein anderes Buch von ihm zu lesen. "Nathalie küsst", was ich vor einiger Zeit gelesen habe, hat mir damals in jedem Falle sehr gefallen…. (Ansprechend finde ich den Titel "Das erotische Potential meiner Frau"….).

Über den Autor 
David Foenkinos, 1974 geboren, Schriftsteller und Drehbuchautor, studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. Seine Bücher sind weltweit in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt.

Meine Bewertung - Mein Fazit
3,5 von 5 Punkten! 

Super ironischer Schreibstil, der aber leider nicht völlig über die (kleinen) Längen in der Liebesgeschichte hinweg hilft….

2 Kommentare:

  1. Liebe Olivia, ich mag Foenkinos sehr und werde es bestimmt bald lesen, aber natürlich in meiner Muttersprache :-)
    Übrigens ich habe Dich nominiert:http://mediterraneebooksblog.blogspot.de/2014/09/liebster-award-discover-new-blogs.html
    Liebe Grüße
    M.

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  2. Bonjour!
    Das glaube ich, dass Du Foenkinos Bücher magst - ich finde sie sprachlich (für mich jedoch übersetzt ins Deutsche ;-) - einfach toll. Aber Du MUSST sie natürlich auf Französisch lesen, ganz klar.

    Vielen lieben Dank auch für Deine Nominierung - ich freue mich sehr darüber und werde mich gleich mal ans Beantworten begeben.

    Liebe Grüße,
    Olivia

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