Sonntag, 15. September 2013

Rezension "Die hellen Tage" von Zsuzsa Bánk



Kurzbeschreibung (Quelle)
In einer süddeutschen Kleinstadt erlebt das Mädchen Seri helle Tage der Kindheit: Tage, die sie im Garten ihrer Freundin Aja verbringt, die aus einer ungarischen Artistenfamilie stammt und mit ihrer Mutter in einer Baracke am Stadtrand wohnt.
Aber schon die scheinbar heile Welt ihrer Kindheit in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat einen unsichtbaren Sprung: Seris Vater starb kurz nach ihrer Geburt, und Ajas Vater, der als Trapezkünstler in einem Zirkus arbeitet, kommt nur einmal im Jahr zu Besuch. Karl, der gemeinsame Freund der Mädchen, hat seinen jüngeren Bruder verloren, der an einem hellblauen Frühlingstag in ein fremdes Auto gestiegen und nie wieder gekommen ist.
Es sind die Mütter, die Karl und die Mädchen durch die Strömungen und Untiefen ihrer Kindheit lotsen und die ihnen beibringen, keine Angst vor dem Leben haben zu müssen und sich in seine Mitte zu begeben.
Zsuzsa Bánk erzählt die Geschichte dreier Familien und begleitet ihre jungen Helden durch ein halbes Leben: Als Seri, Karl und Aja zum Studium nach Rom gehen, wird die Stadt zum Wendepunkt ihrer Biographien – und zur Zerreißprobe für eine Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Schuld und Vergebung.

Nach ihrem hochgelobten Debütroman »Der Schwimmer« schreibt Zsuzsa Bánk die bewegende Geschichte dreier Kinder, die den Weg ins Leben finden. »Die hellen Tage« ist ein großes Buch über Freundschaft und Verrat, Liebe und Lüge – über eine Vergangenheit, die erst allmählich ihre Geheimnisse enthüllt, und die Sekunden, die unser Leben für immer verändern.


Verlag: Fischer
Seiten: 541
Buchreihe: nein
Erscheinungstermin: 04.02.1011
ISBN 978-3-596-18437-8
Preis  € 9,99 (Taschenbuch)

Widmung des Buches...(hier ein Gedicht, keine Widmung)
Für Louise und Friedrich.

Der erste Satz
Ich kenne Aja, seit ich denken kann.

Cover/Gestaltung
Der Buchumschlag spricht mich sehr an - es sieht aus wie die Fotografie eines Gemäldes.....

Meine Meinung über das Buch
Für mich ist das Buch in einer wunderschönen Art und Weise geschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist teilweise so "blumig" und poetisch, dass ich - wie in meinem Post von vergangener Woche - am liebsten manchmal ins Buch "hineingekrochen" wäre, um so noch mehr davon "aufsaugen" zu können.

Von der Handlung her hat das Buch manchmal einige Längen, die aber dann doch relativ schnell wieder überbrückt werden - mich hat das nicht weiter gestört, ich habe mich oft einfach an der Sprache erfreut. Und an den Protagonisten, deren (Hintergrund-) Geschichten mich wirklich sehr beschäftigt haben. Das Buch ist kein "Action-Roman", sondern eher eine stille, ruhige Beschreibung der Menschen, vor allem der Frauen, die alle total unterschiedlich sind und von denen jede eine ganz eigene, tief gehende Geschichte hat. Wie im "wirklichen Leben", denn auch hier hat jeder ganz eigene Erlebnisse, die man selten so genau mitbekommt, da man den Menschen bekanntlich "nur vor den Kopf schauen" kann.... Die Stärke der Frauen in diesem Buch hat mich wirklich beeindruckt, ebenso wie die Schilderung der Freundschaft, die wirklich außergewöhnliche Züge an sich hat und von der man selber oftmals träumt.

Gefallen hat mir auch, dass das Buch von Zsuzsa Bánk zuerst in Süddeutschland und dann in Rom spielt - einer Stadt, die mir bei meinem leider schon viel zu lange zurückliegenden Besuch damals doch wirklich sehr gefallen hat. Und deren beschriebene Orte bei mir sofort wieder einige Erinnerungen hervorriefen.

Alles in allem ein wirklich wundervolles Buch, mit einer tollen Sprache, das die jeweilige Stimmung, oft auch wehmütiger Natur, sehr gut widergibt. Und wehmütig ist man in dieser jetzt anstehenden Jahreszeit doch auch oft - so geht es mir zumindest oft im Herbst....; einer Jahreszeit, die ich zwar traumhaft schön finde, während ich aber genau weiß, dass bald die Kälte wieder zuschlagen wird und die Sonne längere Zeit auf sich warten lassen kann. Trotz allem empfinde ich Wehmut als ein eher schönes Gefühl....

Über die  Autorin
Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend in Mainz und Washington Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman »Der Schwimmer« wurde sie mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Deutschen Bücherpreis, dem Jürgen-Ponto-Preis, dem Mara-Cassens-Preis sowie dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet. Für die Erzählung »Unter Hunden« aus ihrem Erzählungsband »Heißester Sommer« erhielt sie den Bettina-von-Arnim-Preis. Zuletzt erschien ihr Roman »Die hellen Tage«.

Meine Bewertung
4,5 von 5 Punkten

4 Kommentare:

  1. Danke für diese Rezension! Jetzt steht das Buch auf meine Wunschliste:-)

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    1. Das freut mich sehr - ich kann es Dir auch gerne leihen, es sieht nur ein wenig "mitgenommen" aus, wenn Dich das nicht stört?!
      LG
      Olivia

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  2. Das ist lieb, ich würde mich sehr freuen aber nur wenn es kein Aufwand macht.
    Lg

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    1. Kein Problem - Deine Adresse kannst Du mir gerne per Mail schicken oder ? Meine Mail-Adresse findest Du unter meinem Impressum (auf Deiner Seite hab ich leider nichts gefunden...).
      LG
      Olivia

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