Freitag, 28. März 2014

Rezension "Hannes" von Rita Falk

(Jahreszeiten-Cover-Challenge, März 2014)


Kurzbeschreibung (Quelle)
Einfach beste Freunde … Es ist einer dieser ersten warmen Frühlingstage, als Hannes und Uli sich voll Lebenshunger auf ihre Motorräder setzen. Natürlich machen sie auch die erste Tour des Jahres zusammen, so wie alles im Leben. Von Kindesbeinen an. Noch nie konnte irgendetwas sie trennen. Doch was dann passiert, stellt ihr Leben komplett auf den Kopf: ihre Vergangenheit, ihre Pläne, ihre Hoffnungen - und ihre Zukunft. Und alles droht auseinanderzubrechen …
Verlag: dtv
Seiten: 208 Seiten
Buchreihe: nein
ISBN: 978-3-423-41852-2
Erscheinungstermin: September 2013 (eBook)
Preis  € 7,99
Widmung des Buches...
Leider keine entdeckt...

Der erste Satz
"Heute ist der Jahrestag."

Cover/Gestaltung
Zwei Männer, die (mit dem Rücken zu uns) an einem See sitzen - auf mich vermittelt das ganze eine sehr entspannte Feierabend-Atmosphäre an einem schönen Frühlingsabend.

Meine Meinung über das Buch
Die meisten Bücher, die ich lese, sind vorwiegend aus Frauensicht geschrieben. Das wurde mir sofort klar, als  ich begann, dieses Buch zu lesen. Irgendwie hatte ich das vorher gar nicht so genau realisiert…..
Ungewohnt für mich also, ein Buch aus der Sicht eines Mannes zu betrachten. Aber schnell war ich in diese wirklich packende Geschichte hineingetaucht und konnte die wundervolle Beschreibung einer Freundschaft mit ganzem Herzen in mich aufnehmen. Denn so muss einfach eine Freundschaft sein….das stelle ich auch in diesen Tagen meiner eigenen Krankheit immer wieder fest. Jemand, der sich aus vollem Herzen um einen bemüht, wenn es durchaus mal in einigen Situationen so sein muss - und der das dann auch noch gerne tut!!!! Herrlich. Das empfinde ich als ein tolles Erlebnis, das meinen Tag extrem bereichert!

Die Freundschaft von Uli und Hannes ist als etwas so außergewöhnliches und selbstloses beschrieben - auch die kleinsten Details - oder gerade diese - haben mich oft zum Lächeln gebracht. 
Natürlich dreht es sich hier um ein furchtbares Thema (der eine liegt im Koma, der andere versucht ihn durch seine Besuche und beispielsweise das Vorlesen der Sportergebnisse zu unterhalten und wieder ins Leben zurückzuführen….), aber das Buch ist mit solch einer schönen Portion Witz und mit Lebensweisheiten versehen, dass ich wirklich - auch trotz des "leicht traurigen" Themas - viel Freude und Aufmunterung beim Lesen verspürte.


"Als ich gestern bei dir war, bist du in einem Rollstuhl am Fenster gesessen und hast in die Kastanie geschaut. Die hat leider kein einziges Blatt mehr, steht nur da, kahl und leer mit ihren knorrigen Ästen, und lässt sich halt anschauen.

Gibt gnädig frei den Blick auf das Wesentliche. Kein schmückendes Blattwerk, keine roten Blüten, nur der mächtige Stamm mit all seinen Ästen und Zweigen, die viele Jahre brauchten, um zu werden, was sie sind. Genau wie du, Hannes.

Du bist noch das alte Gerüst, sitzt etwas schief in deinem Rollstuhl und lässt dich anschauen. Das ist alles. Und das ist auch genug. Genug für den Anfang. Deine Blüten und Blätter werden folgen. Genau wie bei der Kastanie."

Der Schreibstil ist meist kurz und bündig - obwohl durchaus schöne Vergleiche und Bilder angestellt werden. Sehr gut zu lesen…

Die Personen des Buches, Rückblicke auf Hannes - sehr sympathisch -, Uli, ein toller Freund, die restlichen teils durchgeknallt erscheinenden Charaktere der Freunde und Familienmitglieder sind sehr witzig und treffend geschildert, Walrika, die Heimschwester und Schnauzbart, der Arzt, sind einfach zu unterhaltsam…...

Für mich ein super Buch, was ein ernstes Thema in einer tollen Art und Weise behandelt, ohne mich jedoch zu sehr zu deprimieren….

Über die Autorin 
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (›Winterkartoffelknödel‹, ›Dampfnudelblues‹, ›Schweinskopf al dente‹, ›Grießnockerlaffäre‹ und ›Sauerkrautkrautkoma‹) sowie den Romanen ›Hannes‹ und ›Funkenflieger‹ in die Herzen ihrer Leser geschrieben.
Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat, wo sie bei der Oma aufwuchs. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie ist Mutter von drei Kindern, lebt in München und hat in weiser Voraussicht damals einen Polizeibeamten geheiratet.
Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Frage, dass es Rita Falk exzellent gelingt, dieses Bild authentisch in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. Sie hat ihrem Protagonisten, dem Dorfgendarmen Franz Eberhofer, einen original bayerischen Ton auf den Leib geschrieben, der hart, aber herzlich ist. Der Franz sagt halt, was er denkt.
Rita Falk ist sich also beim Schreiben treu geblieben. Ihre eigenen biografischen Wurzeln liefern den Grundstock für amüsante und geistreiche Unterhaltung der besten Lesart. Es bleibt weiterhin spannend - sicherlich wird sie noch viel von sich reden machen, mit ihren Geschichten von »dahoam«.
Mit ›Hannes‹ und dem ›Funkenflieger‹ zeigt sie sich von einer neuen, überraschenden Seite, indem sie wahrhaftige, universelle Geschichten erzählt, die niemanden ungerührt lassen.
Meine Bewertung
5 von 5 Punkten

5 Kommentare:

  1. Schön Deine Posts wieder zu lesen :-)
    Du hast vollkommen Recht, wahre Freunde sind so wertvoll und in schwierigen Momenten merkt man schnell, wer ein Freund ist.
    Liebe Grüße
    M.

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    1. Ein wahres Wort gelassen ausgesprochen!!!! Dem schließe ich mich unbedingt an.
      Liebe Grüße,
      Olivia

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  2. Nach der Inhaltsangabe und dem ernsten Thema zu urteilen, hätte ich schon gedacht, dass einen das Buch deprimiert. Schön, dass Du ausdrücklich erwähnt hast, dass das nicht der Fall ist. Das Buch klingt ziemlich interessant.
    LG Gabi

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    1. Tja, das Buch klingt natürlich auch so. Aber es ist gar nicht deprimierend….! Ich fand es eher eine Hommage an die Freundschaft, wirklich schön!
      LG
      Olivia

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