Freitag, 2. Januar 2015

19 Minuten von Jodi Picoult


Kurzbeschreibung 
In 19 Minuten kann man das Gras in seinem Vorgarten mähen, die Haare färben oder einen Kuchen backen. Man kann die Wäsche für eine fünfköpfige Familie falten. 19 Minuten kostet es, von der Grenze zu Vermont nach Sterling, New Hampshire, zu fahren. In 19 Minuten kann man die Welt zum Stillstand bringen oder einfach aus ihr herausfallen. 19 Minuten kostet es, Rache zu nehmen. Das hat der 17-jährige Peter Houghton getan. Noch weiß niemand in Sterling, wofür, doch mit diesem unaussprechlichen Akt der Gewalt ist die Welt des kleinen Ortes für immer aus den Angeln gehoben. Josie Cormier, die Tochter der Richterin, hat das Massaker an der Schule überlebt. Sie wäre die beste Zeugin. Aber sie kann sich nicht erinnern, was geschehen ist.

Verlag: Piper
Seiten:  480 Seiten 
Buchreihe: nein
ISBN: 978-3-492-95975-9
Erscheinungstermin: 17. September 2012
Preis  € 8,99 (eBook) 

Widmung des Buches
Für Emily Bestler,
die beste Lektorin und glühendste Fürsprecherin, die ich mir wünschen kann. Du schaffst es, dass ich mein Bestes gebe, jedes Mal. Danke für dein scharfes Auge, deinen Ansporn und vor allem deine Freundschaft.

Der erste Satz
"Wenn Du das hier liest, bin ich hoffentlich tot."

Cover/Gestaltung
Ein über die Schulter zurückblickendes Mädchen...im Hintergrund Schulschränke! Kein ängstlicher Blick, wie mir scheint, eher ein leicht trotziger und irritierter. 

Meine Meinung über das Buch
Schon vor einiger Zeit habe ich meine ersten Bücher zum Thema "Amoklauf in einer Schule" gelesen - "Wir müssen über Kevin reden" und "Es wird keine Helden geben" haben mich seinerzeit so tief berührt, dass ich mich unbedingt weiter (wohldosiert..) mit dem Thema beschäftigen musste.  

Das Buch "Neunzehn Minuten" gehört für mich wieder in diese Kategorie von Büchern, die einen innerlich erschauern lassen und dann aber gleichzeitig auch das Interesse permanent wachrütteln. Eine Geschichte um einen Amoklauf in einer Schule.... Schrecklich, aber leider doch immer wieder einmal Realität. Ein Thema, das ich versuche weitestgehend von mir zu weisen und das ich verdränge, wenn meine Kinder morgens das Haus verlassen, um in die Schule zu gehen.
"Wenn jemand starb, dem du dein Herz geschenkt hattest, nahm er es dann mit?"
"Dieser Junge war nichts als das, was von einem Menschen übrig blieb, wenn man die primitivsten Emotionen zusammenmischte und jeden sozialen Bezug aus ihnen herausfilterte." 
"Schadenfreude ist das Vergnügen am Leiden anderer, aber die eigentliche Frage ist doch, warum bereitet uns das Freude?"
In diesem Buch von Jodi Picoult werden für mich - soweit beurteilbar, ohne es je erlebt zu haben - sehr realistisch Erlebnisse und Hintergründe eines Amoklaufes in einer Schule geschildert. Hier werden auch die Beweggründe von Peter Houghton, dem Amokläufer, beleuchtet - und, obwohl ich seine Handlungsweise in keiner Weise nachvollziehen kann und möchte, bedauere ich doch irgendwie seinen schrecklichen Lebensweg bis zu seiner Handlung. Denn auch Peters Leben wirkt absolut unglücklich, er wird drangsaliert, oftmals  ist er Opfer, das keinen Rückhalt in der Familie findet und dazu noch immer im Schatten seines Bruders steht.... Natürlich keine Entschuldigung für einen Amoklauf, von außen betrachtet, bedauert man ihn jedoch in gewisser Weise schon...!

Für mich war dieses Buch so spannend, dass ich es kaum mehr aus der Hand legen konnte, bis ich es endlich zu Ende gelesen hatte. Obwohl das Ende ja eigentlich von vornherein feststeht.... Und dazu trägt Jodi Picoults flüssiger Schreibstil unbedingt bei! 

Über die Autorin
Jodi Picoult wurde 1967 in Long Island, New York, geboren. Sie studierte zunächst in Princeton Kreatives Schreiben, später machte sie in Harvard einen Masterabschluß in Pädagogik. Bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete sie als Texterin und Lehrerin.

Bereits in Princeton lernte Jodi Picoult ihren Ehemann Tim van Leer kennen. Die beiden heirateten, und während sie mit ihrem ersten Kind schwanger war, schrieb Jodi Picoult auch ihren ersten Roman, der 1992 veröffentlicht wurde. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im idyllischen Hanover, New Hampshire.

Jodi Picoult schreibt ihre Bücher in ihrem Büro im Dachgeschoss ihres Hauses, wo sie mit großer Disziplin so oft wie möglich schreibt, nur unterbrochen von ihren Kindern, die für sie trotz ihres immensen internationalen Erfolgs und ihren regelmäßig erscheinenden Romanen an erster Stelle stehen. Seit ihr Mann seine Arbeit aufgegeben hat, um sie besser entlasten zu können, nutzt Jodi Picoult die gewonnene Zeit unter anderem für ihre ausgiebigen Recherchen. Sie legt großen Wert auf die Genauigkeit ihrer Beschreibungen und darauf, dass die Schilderung unterschiedlichster Milieus möglichst authentisch wird. Dazu besucht sie die Schauplätze ihrer Romane – sie will sich ein genaues Bild davon verschaffen, worüber sie erzählen wird.
So hat sie unter anderem auf einer Milchfarm der Amisch mitgearbeitet, in einem Operationssaal bei einer Herzoperation zugeschaut und die Todeszelle eines Gefängnisses besucht.

Jodi Picoult hat sich mittlerweile eine große, weltweite Fangemeinde erschrieben, die an ihren Romanen nicht zuletzt die Fähigkeit schätzen, die Komplexität und Vielgestaltigkeit menschlicher Beziehungen abzubilden. Doch vor allem reizt an ihren Büchern die leidenschaftliche Beschäftigung mit brisanten Stoffen. Dabei kreisen ihre Gedanken um ein zentrales Anliegen – den Wert des Menschen und der Verbindung zu Freunden und Familie.


 Mein Fazit
Ein absolut packendes Buch zu einem sehr unangenehmen Thema....

10 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch vor 4 Jahren gelesen und fand es auch sehr spannend. Einen Zeitlang habe ich viele Bücher von Jodi Picoult gelesen aber seit 2 Jahren nicht mehr. Weiß aber nicht warum... Werde wohl nachschauen ob sie wieder was geschrieben hat.
    Lg

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    1. Ich habe bisher - abgesehen von "19 Minuten" erst ein Buch von Jodi Picoult gelesen... Ihren Schreibstil finde ich absolut klasse. Welches Buch kennst du sonst noch von ihr?
      LG
      Olivia

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    2. Ich kann sie euch nur empfehlen. Wirklich gut waren "Beim Leben meiner Schwester", "Bis ans Ende aller Tage" und auch "Zerbrechlich". "Die Wahrheit meines Vaters" und "Die Macht des Zweifels" waren Mittelmaß. Einige habe ich vor langer Zeit gelesen, aber einen Re-Read wären sie wert.
      LG

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    3. "Beim Leben meiner Schwester" habe ich auch gelesen - und es hat mir ebenfalls sehr gut gefallen!!! Werde mich dann wohl einmal über die restlichen Bücher informieren.
      Liebe Grüße,
      Olivia

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    4. Genau, "Beim Leben meiner Schwester" hatte mir sehr gefallen! Wie auch "Bis ans Ende aller Tage" und "Die einzige Wahrheit"

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    5. Na dann kommt das jetzt auch noch auf meine Wunschliste..;-)

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  2. Ui, schön zu dem Buch eine Rezi zu lesen, denn es ist ja doch schon ein wenig älter.
    Ich habe zur Zeit auf meinem Blog eine LR zu "Das Herz ihrer Tochter" laufen und habe nämlich als nächstes vor "19 Minuten" zu lesen^^

    Picoult schreibt einfach grandios.

    LG
    Andrea

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    1. Ja, es ist ja wirklich schon etwas älter. Aber doch immer noch super lesenswert. Der Schreibstil ist wirklich vollkommen super, ich konnte mich kaum entscheiden, welche Zitate ich hier aufschreibe.

      Da schaue ich doch gleich mal wieder bei Dir vorbei. Bis gleich :-)
      LG,
      Olivia

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  3. Das klingt ja sehr interessant und spannend!
    Ich möchte endlich auch mal was von Jodi Picoult lesen, da ihre Bücher schon seit vielen, vielen Jahren auf meiner Wunschliste stehen.Normalerweise lese ich die Bücher dann auch früher oder später oder ich habe das Interesse an dem Buch verloren und ich nehme es von der Wunschliste. Aber Picoults Bücher und ich finden irgendwie nicht zueinander, obwohl das Interesse doch vorhanden ist.
    Jedenfalls hast du mein Interesse nun noch einmal vergrößert! Vielleicht klappt es nun ja bald doch mal mit Jodi Picoult und mir. ;-)

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    1. Hi,
      ich freue mich erst einmal, dass du den Weg zu mir gefunden hast!!!

      Spannend und interessant - genauso war das Buch. Die unterschiedlichen Sichtweisen wurden sehr gut vermittelt. Das würde mir gut gefallen, wenn ihr beide zueinander finden würdet!!! Denn sie schreibt wirklich sehr gut und man fliegt einfach nur so durch die Seiten... Bin gespannt, ob du den Weg zu ihr findest ?!
      Liebe Grüße,
      Olivia

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