Freitag, 26. September 2014

Lucian von Isabel Abedi


Kurzbeschreibung 
Es fühlt sich an wie ein Riss. Ein hauchfeiner Riss, tief in Rebeccas Innerem. Als ob ihr jemand mit der Pinzette ein Härchen ausgerupft hätte. Was bleibt: ein sonderbares Gefühl von Leere und Angst. Doch dann taucht Lucian auf, wie aus dem Nichts. Ein Junge ohne Vergangenheit, jemand, der sich nicht erinnern kann, wer er ist oder wo er herkommt. Aber Lucian gibt Rebecca mit einem Mal das Gefühl, dass sie nicht mehr allein ist.

Verlag: Arena 
Seiten: 560 Seiten 
Buchreihe: Bin mir nicht sicher…ich würde es sehr hoffen!!! Glaube es aber nicht….
ISBN: 978-3-401062037
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Erscheinungstermin: 2012
Preis  € 9,99

Widmung des Buches
Für Alex Loyek.

Der erste Satz
"In der Wohnung ist es vollkommen still."

Cover/Gestaltung
Dezent und schlicht, was sehr ansprechend auf mich wirkt. Die weiße Feder, die vor dem dunklen Hintergrund sanft zu Boden gleitet, sieht einfach "nur" absolut schön aus.

Meine Meinung über das Buch
Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe, meine Notizen habe ich allerdings immer noch hier vorliegen. Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich diese für meine Rezension gar nicht benötige, denn das mich "Lucian" völlig "umgehauen" hat, daran kann ich mich noch erinnern, als hätte ich es soeben erst beiseite gelegt. 

Auf "Nicas Bücherblog" - übrigens einer meiner ersten Blogs, denen ich folgte, der aber mittlerweile leider (so gut wie) eingestellt wurde :-( - kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit diesem Buch - denn Nica hatte sich dort so viel Mühe damit gemacht, "Auf den Spuren von Lucian" zu wandeln. Und ich vermutete daraufhin ebenfalls, dass hinter diesem Buch  mehr stecken müsse.

Irgendwann fiel es mir dann in die Hände…und auch um mich war es ganz schnell geschehen! Ich konnte es einfach nicht mehr zur Seite legen, hatte das Gefühl, solch eine schöne Geschichte schon lange nicht mehr gelesen zu haben.

„Ein tiefer liegendes Problem wird auf etwas Banales 
übertragen, weil man sich über banale Dinge leichter 
aufregen kann, als über solche, die einem auf der Seele 
liegen.“

Ich hätte hier endlos viele Zitate anbringen können, habe mich aber letztendlich nur für dieses eine entschieden, weil ich es so zutreffend finde!

Das Buch lebt nicht ausschließlich von seiner hervorragenden Grundidee, sondern auch von den wunderbaren Charakteren. Die Beziehung von Lucian und Rebecca spielt hier natürlich eine große Rolle, aber auch der Englischlehrer, Morton Tyger, ist ein so interessanter Charakter, der zwar kein einfacher Zeitgenosse ist, der aber ebenfalls von einem  spannenden mysteriösen Hauch umgeben ist :-) Was mir sehr gut gefallen hat!

"Lucian" ist wieder eines dieser Bücher, die ich innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Entwicklung weitergeht. Und an dessen Ende ich dann mit Wehmut zurückblieb, dass diese Geschichte nun doch schon vorbei ist und ich "meine neuen Freunde" nun nicht mehr wiedersehen und ihr Leben nicht weiter mit verfolgen könne. Ein großartiges Buch!

Isabel Abedi hatte ich bisher übrigens nur im Zusammenhang mit "Kinderbüchern" kennengelernt - wir sind hier alle große "Lola" Fans - deshalb war ich extrem gespannt, ob mir denn auch ein Jugendbuch von ihr zusagen würde. Das kann ich nur immer wieder bejahen - für mich  ist "Lucian" wirklich ein ganz besonderes Buch!!!

Über die Autorin
Isabel Abedi hat 13 Jahre lang als Werbetexterin gearbeitet. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Kinder- und Jugendbuch-Autorinnen Deutschlands. Ihr Roman "Whisper" wurde für den deutschen Jugendliteraturpreis 2006 nominiert, der Roman "Isola" war Spiegel-Bestseller. Isabel Abedi lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Meine Bewertung - Mein Fazit
5+ von 5 Punkten… 

Ein außergewöhnliches Buch mit einer wunderschönen Grundidee, die perfekt umgesetzt wurde und den Leser bis zum Schluss absolut gefangen hält! Auch über das Ende hinaus….

Donnerstag, 25. September 2014

Crime Cologne 2014

Ich  hatte Euch ja gestern schon gesagt, dass ich auf der crime cologne eine schwedische Kriminacht besuchen darf…. Und zwar:

  • Carl-Johan Vallgren "Schattenjunge" &
  • Åke Edwardson "Das dunkle Haus".

Die Bilder, die ich vor Ort gemacht habe, sind leider aufgrund des fehlendes Blitzes etwas unscharf geworden, nichtsdestotrotz möchte ich wenigstens ein Bild des freundlich lachenden Vallgren hier zeigen:


Und hier noch ein Bild vom nachdenklich zuhörenden Heikko Deutschmann:


So, was soll ich nun zu den Lesungen sagen… Außer, dass es total klasse war!!!

Carl-Johan Vallgren hat seinen ersten Thriller "Schattenjunge" in solch einem perfektem Deutsch und auf eine absolut witzige Art vorgestellt - das ich einfach nur völlig begeistert war. Ein sehr charmanter Typ, der von dem Helden seines Buches spricht, als würde er ihn persönlich kennen - was er ja in gewisser Weise auch tut - "beim Kneipenbesuch hockt der Sch..kerl immer auf meinem Schoß":-). (O-Ton Vallgren).

Man merkt, dass er völlig in seinen Geschichten aufgeht. Eine so gute Präsentation habe ich lange nicht erlebt - natürlich habe ich das Buch sofort gekauft, und es signieren lassen, ist doch klar!



Unterstützt wurde Vallgren durch Heikko Deutschmann, der mit vollem Körpereinsatz sehr lebhaft vorlas. Wirklich sehr unterhaltsam….die ganze Zeit fragte ich mich, bei welchem Hörbuch ich denn seiner tollen, leicht rauchigen Stimme schon mal gelauscht hatte! Ich denke, da gibt es durchaus einige zur Auswahl. Selbst Vallgren selber war sehr angetan von Deutschmanns Art der Interpretation von "Schattenjunge". Übrigens hatte ich auch bei Heikko Deutschmann das Gefühl, dass er völlig in die Rolle hineinschlüpfte und sich total in die Geschichte entführen ließ! Klasse. 

Durchs Programm führte Margarete von Schwarzkopf, DIE "Krimi Kritikerin"…. Beeindruckend fand ich ihre Wortwahl und ihre bewundernswerte Art, auch ohne nur ein einziges Mal leicht zu stocken durch den Abend zu lotsen. 

Die zweite Lesung konnte leider nicht von Åke Edwardson selber durchgeführt werden, da er aufgrund einer Erkrankung seine Lesereise absagen musste. Schade…
Aber Heikko Deutschmann, der auch hier wieder vorbildlich und engagiert vortrug, und Frau von Schwarzkopf haben ihn doch sehr würdig vertreten. Nur das Buch kaufte an diesem Abend leider kaum einer, da ja nichts signiert werden konnte. (Auch ich nicht….:-)

Für mich war es ein wirklich gelungener Auftakt zur crime cologne - und ich werde umgehend überlegen, was ich denn in den nächsten Tagen noch anhören möchte. Denn nun bin ich wieder einmal Feuer und Flamme, das ist klar. Und wer von Euch auch noch die Möglichkeit hat, der schönen Stadt am Rhein - und hier spreche ich nicht von Düsseldorf ;-) - einen Besuch abzustatten, der sollte das schnell machen - hier geht's übrigens zur crime cologne.

Vielen Dank an dieser Stelle auch nochmals an die Veranstalter von crime cologne, die mir ein sehr spontanes, unkompliziertes und wirklich kurzweiliges Vergnügen bereitet haben!!!


Ohne Worte….


Mittwoch, 24. September 2014

Crime-Cologne 2014...


Endlich ist es nun soweit….die Crime-Cologne öffnet heute ihre Pforten für alle Freunde der spannenden Unterhaltung!!! Wer sich für's Programm interessiert….=> der sollte am besten mal hier klicken….

Viele bekannte Krimi-Autoren sind auch in diesem Jahr wieder mit von der Partie - wie   beispielsweise Petra Hammesfahr (Donnerstag, 25.09.) oder Arne Dahl (Freitag, 26.09.). Und an interessanten Orten werden die Lesungen stattfinden... Z. B. in Kölns Kanalisation oder in einem großen Kölner Bestattungsinstitut, in dem zu einer "Zum Sterben schönen" Lesung geladen wird…. Damit wir auch so richtig schöne, authentische Krimi/Thriller-Gefühle bekommen!

Wunderbar finde ich auch das Angebot für Kinder - denn die können bei einem außergewöhnlichen, literarischen Stadtrundgang am Samstag ihr detektivisches Gespür ein wenig ausbauen oder auch im Krimizelt am Schokoladenmuseum zu kleinen kriminalistischen Experten werden…! 

Ich selber werde heute Abend übrigens zu Carl-Johan Vallgren gehen - der aus "Schattenjunge" liest, mit der deutschen Unterstützung von Heikko Deutschmann. Darüber werde ich Euch selbstverständlich berichten….

War denn von Euch schon jemand in den Vorjahren auf der Crime-Cologne? Oder habt Ihr Erfahrungen mit "außergewöhnlichen" Räumlichkeiten, in denen Lesungen stattgefunden haben? Ich bin sehr gespannt auf Eure Kommentare…

Dienstag, 23. September 2014

Gemeinsam lesen….


Nach Ewigkeiten bin auch ich mal wieder dabei bei der Aktion "Gemeinsam lesen", die mittlerweile von Schlunzenbücher (zusammen mit Weltenwanderer) ausgerichtet wird….(so lange habe ich also schon nicht mehr mitgemacht, Asche auf mein Haupt…;-):

Und die heutigen Fragen lauten:

1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Also ich habe gestern ein neues Buch angefangen…"Wen der Rabe ruft" von Maggie Stiefvater.

(Übrigens mein erstes Buch auf dem neuen tolino vision!).

2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
"Jetzt, auf dem Kirchhof, murmelte Neeve geheimnisvoll: "Es gibt so viel zu hören."
3. Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!).
Tja, da ich mich gerade mal auf Seite 12 befinde ;-), kann ich noch nicht allzu viel dazu sagen. Außer, dass es mein erstes Buch von Maggie Stiefvater ist und ich mir jedes Mal die Frage stelle, ob die Autorin denn deutsche Wurzeln hat? Denn der Name hört sich doch irgendwie sehr danach an oder?
Da ich aber so viel Gutes über die Bücher von ihr gehört habe, habe ich es mir gestern kurzentschlossen aus der online Bücherei heruntergeladen!!! Und nun bin ich einfach nur gespannt darauf.

4. Kannst du dich daran erinnern, welches das erste Buch war, dass du jemals selber gelesen hast? Fing deine Buchleidenschaft schon direkt mit diesem ersten Buch an?
Nein, daran kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Es könnte irgend etwas von Enid Blyton gewesen sein, genau kann ich das aber nicht mehr sagen….schade! Oder eines der super "Geheimnis um…." Bücher. 
Ich weiß aber noch, dass meine Buchleidenschaft schon ganz früh geweckt wurde. Und ich schon als Kind wahnsinnig oft in die Bücherei geradelt bin, um mir Nachschub zu besorgen!!!

Wie sieht es bei Euch aus? Könnt Ihr Euch noch an Euer allererstes, selbst gelesenes Buch erinnern?

Einen super Tag wünscht Euch

Olivia


Montag, 22. September 2014

Dolfi und Marilyn von Francois Saintonge



Kurzbeschreibung
Paris im Jahr 2060. Der geschiedene, alleinerziehende Geschichtsprofessor Tycho Mercier gerät durch einen Tombolagewinn in den Besitz eines Klons. Doch er bekommt nicht irgendeinen Klon vom Supermarkt geliefert: Es ist A.H.6, der sechste existierende, eigentlich verbotene Klon von Adolf Hitler. Dieser ist allerdings ganz anders als der Lieferant seines genetischen Materials: Er ist sanftmütig, bescheiden, unterwürfig und für Tychos Sohn ein willkommener Spielkamerad bei Computerkriegsspielen. Zu diesem merkwürdigen Hausgast gesellt sich bald noch ein Klon von Marilyn Monroe, den Tycho Mercier von seinem Nachbarn erbt. Sie verkörpert den Schwarm seiner Jugendjahre, aber auch sie riecht nach Ärger, denn es handelt sich um eine Raubkopie aus Südostasien …
Verlag: carl's books
Seiten:  288 Seiten 
Buchreihe: nein 
Erscheinungstermin: 08.09.2014
Preis  € 14,99 
Widmung des Buches...
Keine vorhanden…..

Der erste Satz
"Ich heiße Mercier."

Cover/Gestaltung
Hitler neben Marilyn Monroe. Und das doch sehr oft neben- und hintereinander. Welch eine skurrile Vorstellung! Interessant...

Meine Meinung über das Buch
Zunächst war ich sehr gespannt auf dieses Buch - überdrehte Bücher mag ich generell sehr. Und wie überdreht das Buch sein würde, das ließ der Titel schon erahnen……

Bis zur Hälfte des Buches hatte ich viel Spaß beim Lesen. Das Hitler nun quasi als Klon wiederkommt und Gartenarbeiten etc. verrichten muss, fand ich eine wirklich witzige, unterhaltsame Vorstellung. 

"Es gibt Nächte, die sind wie ein Sumpf, wie Treibsand. Man spricht zwar immer von Nächten, in denen man hellwach ist, aber eigentlich ist nichts Helles an ihnen, sie sind dunkel, schwarz, es sind Nächte voller Schlamm und Morast, in denen man Versinkt. Diese Nacht war so eine."

Auch der Schreibstil in "Dolfi und Marilyn" lässt sich wirklich schnell und flüssig lesen...

"Phoebe war in der Blüte ihrer Jahre. Die Zeit ging ihren Gang. Inmitten dieser unendlichen Bewegung des Seins - die einen wuchsen, die anderen wurden geboren, wieder andere blühten auf - hatte ich das Gefühl, unbeweglich zu sein. Für mich ging es steil bergab."

Doch nachdem ich ungefähr die Hälfte bis ca. Dreiviertel des Buches durch hatte, veränderte sich die Geschichte auf irgend eine Art. Eine Wendung trat ein, gegen die zunächst nicht unbedingt etwas einzuwenden war, aber ab diesem Zeitpunkt verlor die Erzählung ihre Faszination. Zumindest auf mich. 

Das Ende des Buches hat mich richtiggehend enttäuscht - und der letzte Rest des Weges dorthin zog sich doch sehr in die Länge, dass ich mich mehrfach fragte, woran denn das nun eigentlich genau lag? Dahinter gestiegen bin ich letztendlich nicht….die Geschichte war mir einfach zu abgedreht und zu unwahrscheinlich (und das, obwohl ich an sich gerne überdrehte und unreelle Geschichten mag…). Aber hier wurde eine solch merkwürdige Erzählung konstruiert, in die ich mich einfach nicht mehr hineinfinden konnte.

Die Grundidee des Buches ist in jedem Falle gut ausgewählt - eine kritische Sicht unserer Gesellschaft ist in meinen Augen auch nie verkehrt und der uns immer noch verfolgende, lange Schatten unserer Vergangenheit lässt sich ebenfalls nicht leugnen. Und teilweise - wenn ich mir die Gegebenheiten in diesem Buch einmal genau so vor Augen halte - überfällt mich doch wirklich ein leichtes Grauen und ich hoffe, dass dieser "Unmensch" niemals zurückkehrt….!

Über den Autor 
François Saintonge ist das Pseudonym eines erfahrenen französischen Schriftstellers. Der Urheber selbst bezeichnet sich als Klon eines Autors, der entschlossen ist, im Hintergrund zu bleiben, um zu verhindern, dass seine physische Präsenz sich vor sein Werk und die faktische Wahrnehmung seiner Worte schiebt. Wer glücklich schreiben will, schreibe im Verborgenen!

Meine Bewertung - Mein Fazit
3 von 5 Punkten! 

Gute Grundidee - die leider im Laufe der Zeit den "guten Anfangsfaden" nicht durchgehend aufrecht erhalten konnte!

Freitag, 19. September 2014

Geschenkt von Daniel Glattauer


Kurzbeschreibung
Gerold Plassek ist Journalist bei einer Gratiszeitung. Bei ihm im Büro sitzt der 14-jährige Manuel, dessen Mutter im Ausland arbeitet. Er beobachtet Gerold beim Nichtstun und ahnt nicht, dass dieser Versager sein Vater ist. Gerold fehlt jeder Antrieb, die Stammkneipe ist sein Wohnzimmer und der Alkohol sein verlässlichster Freund. Plötzlich kommt Bewegung in sein Leben: Nach dem Erscheinen seines Artikels über eine überfüllte Obdachlosenschlafstätte trifft dort eine anonyme Geldspende ein. Das ist der Beginn einer Serie von Wohltaten, durch die Gerold immer mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt. Und langsam beginnt auch Manuel, ihn zu mögen … – Ein so spannender wie anrührender Roman, der auf einer wahren Begebenheit beruht.
Verlag: Deuticke / Hanser Literaturverlage
Seiten:  336 Seiten 
Buchreihe: nein 
Erscheinungstermin: 25.08.2014
Preis  € 19,90 
Widmung des Buches...
Keine entdeckt…..

Der erste Satz
"Meinen Sohn hätte ich mir anders vorgestellt."

Cover/Gestaltung
Wunderschön. Ich mag Bücher in solch leuchtenden Farben. Auch die Papierflieger sehen vor diesem schönen Hintergrund sehr ansprechend aus!

Meine Meinung über das Buch
Schon seit ich "Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" gelesen habe, bin ich ein großer Fan von Daniel Glattauer und seinem sehr eigenen und besonderen Schreibstil. 
Und nun hatte ich das Glück, für eine Leserunde das Buch zu gewinnen - yiepphieh ich gewinne sonst fast nie etwas… - und so stürzte mich nach Eintreffen von "Geschenkt" (welch passender Titel…;-) direkt in das Buch hinein und….und konnte es kaum mehr aus der Hand legen. 

Die Formulierungen - oftmals sehr ironischer Art - waren wieder mal so herrlich, dass ich wusste, warum ich diesen Autor einfach toll finde.

"Ich hasste generell jede Art von großer Auswahl, sie gaukelte uns eine Freiheit vor, die im Grunde das genaue Gegenteil davon war."

Wahre Worte, denn häufig verursacht zu viel Auswahl Stress, sich zwischen diesen vielen Angeboten entscheiden zu müssen. Und dann noch für das Richtige. Und was ist überhaupt das Richtige…?

"Ich weiß, Gudrun, aber ich sage es dir, es ist absolut sinnlos, dass du dir Sorgen machst, die ich mir nicht mache. Es sind meine Sorgen, die gehören mir. Und ich mache sie mir, wenn ich sie mir mache, und wenn ich sie mir nicht mache, dann mache ich sie mir eben nicht, und erst recht mache ich sie mir nicht, wenn du sie dir an meiner Stelle machst. Verstehst du, was ich meine?"

Ja, durchaus, verstehe ich das…;-) Solche doch etwas wirr erscheinenden Gedankengänge  habe ich selber manchmal….Ich finde diese Formulierungen einfach großartig!!!

Geri selber, der Protagonist des Buches, ist ein Charakter, den ich sehr mag. Auch wenn er optisch nicht ganz so ansprechend zu sein scheint (kaputte Zähne, die ihm völlig egal sind, abgetragene Klamotten, einfach ein "leicht" ungepflegter Typ) gefällt mir seine Art zu denken und zu reden sehr. 
Oft musste ich laut lachen über seine trockenen und gleichzeitig sehr witzigen Gedankengänge, die er auch nicht immer zur Freude seiner Mitmenschen unverblümt offen und ehrlich äußert. Das mag ich sehr an ihm…. Was mich jedoch ein wenig genervt hat, ist sein Alkoholismus - den er selber absolut ausblendet, was wahrscheinlich bei nahezu jedem Alkoholiker der Fall ist. Trotzdem finde ich ihn als Typ einfach klasse! 

Auch die anderen Charaktere in diesem Buch sagen mir hauptsächlich sehr zu. Sein Sohn Manuel, der sehr aufgeweckt ist und nach ersten Anfangsschwierigkeiten gut mit Geri klarkommt, ist ein angenehmer Mensch, der sich ebenso wie Geri voller Elan für Dinge ins Zeug legt, wenn er von diesen überzeugt ist. Und diese Kombination der beiden zusammen hat dann irgendwie eine "Lawine" ins rollen gebracht. 

Die Zahnärztin jedoch hat bei mir bis zum Ende kaum Sympathiepunkte gewinnen können. Irgend etwas stört mich massiv an ihr….

Auch aus Manuels Mutter, Alice, werde ich nicht recht schlau. Wie kommt man auf die Idee, sein Kind zu (s)einem Vater zu geben, ohne dass dieses Kind weiß, dass es sein Vater ist. Und wenn man dann noch zu diesem Mann kaum, wenn nicht sogar überhaupt keinen Kontakt hat, kann ich das aus Sicht einer Mutter nicht nachvollziehen! Egoismus? Oder welche Beweggründe treiben einen dazu?  
Gibt es das denn, dass man selber unter solchen Bedingungen für ein halbes Jahr seiner Berufung als Ärztin folgt und nach Afrika geht, und gleichzeitig ein solches Risiko für sein Kind eingeht? Denn was wäre passiert, wenn die beiden sich überhaupt nicht verstanden hätten und man selber so weit weg ist, dass man die Situation nicht einfach mal eben retten kann…?!  OK, ich gebe es zu, es werden viele Gedanken angestoßen in diesem Buch, mit denen man sich näher beschäftigen kann und das ist auch gut so….
Na ja, und es muss auch etwas "unreelles" in diesem Buch geben. Denn interessanterweise liegt dieser verrückten Grundidee von "Geschenkt" ein wahrer Kern zugrunde: Das "Wunder von Braunschweig". Hier wurde eine Serie zahlreicher anonymer Bargeld-Spenden in Braunschweig an soziale und karitative Einrichtungen sowie unverschuldet in Not geratene Einzelpersonen verteilt, die im November 2011 ihren Ursprung hatte. (Nur wurde für den Handlungsort im Buch nicht Braunschweig, sondern Wien gewählt….). Das hat mich natürlich sehr interessiert, als ich auf diesen Hinweis beim Durchblättern des Buches gestoßen bin….

Fast der einzige Mangel in diesem Buch besteht für mich darin, dass zu viele Dinge über das Ende hinaus ungeklärt und offen bleiben. Dabei handelt es sich zwar oft "nur um Kleinigkeiten", das "Große und Ganze" wird aufgelöst, hat aber meinen Begeisterung doch ein wenig geschmälert. Vielleicht erscheint ja noch eine Fortsetzung - Raum dafür wäre in jedem Falle noch vorhanden….

Freunde von Glattauers Art und seinem Humor kommen allerdings auch bei "Geschenkt" wieder einmal voll auf ihre Kosten - meine Lesestunden sind jedenfalls wie im Fluge vergangen..passend zu den süßen kleine Papierfliegern auf dem Cover….

Über den Autor 
Daniel Glattauer, geboren 1960 in Wien, Autor und ehemals Journalist. Bücher (u.a.): Die Ameisenzählung (2001), Darum (2003), Die Vögel brüllen (2004), Der Weihnachtshund (Neuausgabe 2004), Theo. Antworten aus dem Kinderzimmer (2010). Mit seinen beiden Romanen, Gut gegen Nordwind (2006) und Alle sieben Wellen (2009), gelangen ihm zwei Bestseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch als Hörspiel, Theaterstück und Hörbuch zum Erfolg wurden. Im Deuticke Verlag sind auch der Roman Ewig Dein (2012) und die Komödie Die Wunderübung (2014) erschienen. 2014 erscheint sein neuester Roman Geschenkt.

Meine Bewertung - Mein Fazit
4 von 5 Punkten! 

Klasse Humor - toller Schreibstil! Wunderbare Formulierungen mit einer tollen Geschichte, die sich um Nächstenliebe, Freundschaft, Wohltätigkeit und um das Leben an sich dreht!

Dienstag, 16. September 2014

Na geht doch….



Das nenne ich doch mal Service….! Thalia hat meinen "alten" kaputten Tolino shine sofort gegen diesen neuen, Tolino vision, umgetauscht. (Klar, den Mehrpreis habe ich natürlich gerne hinzugezahlt;-) 

Skeptisch war ich zunächst schon, denn ich hatte ja nun mal den Kassenbon nicht mehr…. Aber sehr kulant, super nett und vor allem wunderbar unkompliziert ist das alles abgelaufen!!!

So und jetzt bin ich überfroh, dass ich endlich wieder auf meinem Reader lesen kann - und auch der macht wieder soooo ein ansprechendes Gesicht…!!!

Liebe Grüße,

Olivia

Montag, 15. September 2014

Montagsstarter


Heute bin auch ich mal wieder dabei, bei Martins Montaggsstarter…. (die Vorgaben sind wie immer normal, meine Vervollständigungen fett geschrieben)...
  1. Lesen ist zur Zeit ein wirklich abendfüllendes Programm.
  2. Ich kann mich kaum von meinem aktuellen Buch losreißen.
  3. Wie ich diese Woche mit so viel Arbeit überstehe, darüber darf ich  gar nicht zu intensiv nachdenken….
  4. Was würdet ihr machen, wenn ihr mal für einen Tag in eine Lieblingsfigur eines eurer Bücher schlüpfen dürftet, welche würdet ihr dann auswählen ?
  5. Der Montagsstarter ist eine witzige Idee, bei der man die "Fragen" am besten schnell und spontan beantwortet (so mache ich es jedenfalls :-).
  6. Mein Interesse an Büchern wird immer größer.
  7. Und dann scheint hoffentlich wieder ganz viel die herbstliche Sonne, wenn sich der Nebel hier aufgelöst hat!
  8. Diese Woche steht auch noch Caféteria-Dienst in der Schule an und ich bin sehr gespannt, was sich dort alles geändert hat, nachdem ich fast ein halbes Jahr  lang nicht dort war.
Ich wünsche euch eine super schöne Woche! 

Viele auf Sonne hoffende Grüße,


Olivia
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